Wenn Grâce-Michel Tiere streicheln darf, ist er der glücklichste kleine Junge der Welt. Gleichzeitig ist der 6-Jährige, der mit dem Down Syndrom zur Welt gekommen ist, von grossen Landmaschinen fasziniert. Als er im heilpädagogischen Kindergarten Thun einen Herzenswunsch äussern und diesen ins Weihnachtswunschbuch des Hotels Viktoria Jungfrau eintragen durfte, zögerte Grâce-Michel darum keine Sekunde: Einen Bauerhof wollte er besuchen, ganz viele Tiere kennenlernen und auf einem Traktor mitfahren.

Am 28. April 2017 konnte die Stiftung Wunderlampe Grâce-Michels Wunschtraum wahr werden lassen. Auf dem Bauernhof Härzhuus der Familie Staub fand der kleine Junge genau das Bauernhof-Paradies vor, das er sich so sehr gewünscht hatte. Dabei störte es ihn auch überhaupt nicht, dass sich das Wetter ganz unfrühlingshaft kalt und trüb verhielt und der Hof noch unter einer Schnee-Matsch-Decke lag. Bauer Patrick begrüsste den vor Tatendrang sprühenden Grâce-Michel herzlich und nahm ihn gleich mit zu den Kühen, wo der Junge bei der Fütterung mithelfen durfte. Voller Freude packte der „kleine“ Bauer eine Gabel und versorgte die Kühe emsig mit Heu. Auch zu den Eseln und Pferden schaute er und gab die Heugabel während fast zwei Stunden nicht mehr aus den Händen. Als er jedoch ein niedliches Vierfärber-Kätzchen entdeckte, liess er sein Arbeitsgerät noch so gerne los, um den kleinen Wollknäuel zu streicheln und zu liebkosen. Den herzhaften Bauern-Znüni liess sich Grâce-Michel ausgiebig schmecken, sein Fütterungseinsatz hatte ihn selber sehr hungrig gemacht. Danach ging’s weiter zum Schweinekoben. An den süssen Ferkelchen, die zufrieden grunzend durchs Strohl wühlten, konnte sich der kleine Bauernhof-Fan kaum sattsehen. Doch dann lockte noch das Traktor-Abenteuer. Zuerst verspürte Grâce-Michel grossen Respekt vor dem riesigen Gefährt, schliesslich traute er sich aber sogar, selber das Steuer zu halten und winkte voller Stolz in die Runde. Wie sehr ihm sein Bauernhof-Erlebnis gefallen hatte, konnte man am unablässigen Strahlen von Grâce-Michel erkennen. Dies war auch der Grosszügigkeit von Bauer Patrick zu verdanken, der dem kleinen Wirbelwind kaum Schranken gesetzt hatte, ihn alles ausprobieren liess und ihn dabei fürsorglich und geduldig begleitete.