Juli

geniesst den Fahrtwind durch das offene Zugfenster mehr…

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Juli kam mit einer Cerebral Parese zur Welt. Gehen kann er nicht aus eigener Kraft, nur mit Unterstützung. Deshalb ist er auf einen Rollstuhl angewiesen. Auch beim Sprechen ist er stark eingeschränkt, aber mit Hilfe des Computers kann er sich recht gut verständlich machen. Auf diesem formulierte er auch seinen grossen Wunschtraum: einmal neben dem Lokführer in einem Zug sitzen, das Fenster öffnen und sich den Wind um die Nase streichen lassen. Am allerliebsten wollte er dabei von seinen Grosseltern begleitet werden und mit ihnen zusammen ein Glace essen. Zug- oder Postautofahren liebt der 8-Jährige über alles, der Wechsel der Landschaft von dicht besiedelten Gebieten, weitläufigen Feldern und Wäldern, die er aus dem Fenster beobachten kann, fasziniert ihn sehr.

Als die Stiftung Wunderlampe ihm mitteilte, dass er 13. Mai 2017 zusammen mit seinen Grosseltern, dem Vater und den Geschwistern eine Rundreise mit dem legendären Roten Pfeil unternehmen dürfe, konnte Juli vor Aufregung kaum noch schlafen. Als einer der Ersten fand er sich an jenem speziellen Sonntag mit seiner Familie am Treffpunkt Gleis 1 im Oltener Bahnhof ein und nahm voller Freude sein eigenes T-Shirt, bedruckt mit einem Bild des Roten Pfeils, entgegen. In dem für ihn reservierten Zugabteil, direkt hinter dem Lokführer, standen bereits ein feiner Imbiss und Getränke bereit. Kaum hatte es sich Juli auf seinem Sitz bequem eingerichtet, als er auch schon das Fenster öffnete, um die frische Luft zu spüren. Als erster der besonderen Zuggäste durfte er dann auch zum Lokführer in den Führerstand. Seine Augen schienen Funken zu sprühen vor lauter Freude. Schon lange hatte ihn seine Familie nicht mehr so glücklich erlebt. Voller Stolz nahm Juli ein Zertifikat entgegen, das seinen Besuch im Führerstand bestätigte. Als er nach der wunderschönen Rundreise von Olten über Tecknau, Pratteln und Brugg zurück zum Ausgangspunkt mit Nonno und Nonna auch noch in eine Oltener Gelateria einkehren durfte, wo es sein Lieblingseis Haselnuss und Kokosnuss gab, war sein Glück perfekt. Der Tag war noch viel schöner, als er es sich erträumt hatte.

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