Als Fabian etwa 8 Monate alt war, realisierte seine Mutter, dass er sich von anderen Kindern in seinem Alter unterschied. Der heute 15-jährige Junge aus dem Baselbiet ist mit einer geistigen Behinderung zur Welt gekommen. Heute besucht er eine heilpädagogische Schule in einem Heim, wo er optimal betreut wird und lernt, einmal ein möglichst selbständiges Leben zu führen.
Die Betreuungspersonen des Heimes waren es auch, die mit Fabians Herzenswunsch an die Stiftung Wunderlampe gelangten. Denn Fabian hat eine grosse Leidenschaft, das Zugfahren. Schon lange träumte er davon, einmal zusammen mit dem Lokführer in der Führerkabine eines Zuges mitzufahren. Am 2. Dezember 2008 ging Fabians Wunschtraum in Erfüllung: Er durfte im Führerstand einer S3 seine Lieblingsstrecke von Basel nach Olten befahren.
Am Meeting Point im Basler Bahnhof wurden Fabian und seine Angehörigen von Zugführer Beat Nyffeler in Empfang genommen und zur S3 begleitet, wo sie Lokführer Jacques Bader bereits erwartete. Vor der Abfahrt durfte sich Fabian selber auf den Lokführer-Sessel setzen und Jacques Bader zeigte ihm, welche Knöpfe und Hebel zur Vorbereitung vor der Abfahrt zu bedienen sind. Fabian war restlos begeistert und zählte gleich alle Haltestationen auf der Strecke bis nach Olten auf, die er natürlich längst in- und auswendig kennt. Wegen der vollautomatischen Stationsansage konnte er die Haltestellen leider während der Fahrt nicht live durchs Mikrofon an die Passagiere durchgeben.
Pünktlich um 14.01 Uhr setzte sich die Zugskomposition der S3 in Bewegung, rollte aus dem Bahnhof und gewann schnell an Fahrt. Fabian war überwältig vom Blick aus der Führerkabine, die Geleise immer vor Augen. Er konnte mit Zug- und Lokführer auch ausgiebig fachsimpeln und sein bereits grosses Wissen noch erweitern.
In Olten hiess es wieder Abschied nehmen. Als Andenken an sein einmaliges Erlebnis im Führerstand einer SBB-Lok schenkte Beat Nyffeler Fabian verschiedene SBB-Accessoires, die der Zugfan mit leuchtenden Augen entgegen nahm. Im legendären Oltener Bahnhofbuffet gab es für Fabian und seine Familie eine kulinarische Stärkung und dann durfte sich Fabian noch weitere SBB-Souvenirs auswählen: Voller Stolz schnallte er sich einen Rucksack an und setzte sich ein Käppi auf. Um die Fahrt nochmals ausgiebig zu geniessen, wählte Fabian auch für die Rückfahrt eine S3, wo er gediegen in der ersten Klasse wieder nach Basel zurückbefördert wurde, ohne dabei das Ansagen der Haltestellen zu vergessen.