Seine Leidenschaft brennt für Italien. Genauer gesagt für Inter Mailand. Mit den Worten „die Spieler meines Lieblingsclubs einmal persönlich beim Training zu treffen ist mein letzter Wunsch ans Leben“, wandte sich Stefano an die Stiftung Wunderlampe. Was dieser Wunsch alles bedeutet, offenbart sich, wenn man den Leidensweg des 22-Jährigen kennt, der aufgrund einer unheilbaren, genetisch bedingten Muskelerkrankung (Muskeldystrophie Duchenne) von aussen durch den Hals beatmet werden muss und im Mathilde Escher Heim in Zürich lebt. Doch sein Traum wurde Ende April wahr.
Centro Sportivo Angelo Moratti in Appiano Gentile (Provinz Como) hiess das Ziel. Das ist das Trainingsgelände des renommierten italienischen Fussballclubs Inter Mailand. Dort wollte Stefano seine Idole persönlich treffen. Aus der Erfüllung seines Herzenswunsches wurde ein ganzes Erlebnis-Wochenende, das am Samstag, 28. April 2012, seinen Auftakt nahm. Ein Spezialtransporter von Easycab wartete in Zürich auf Stefano und seine zwei Begleiterinnen aus dem Mathilde Escher Heim. Er brachte sie auf direktem Weg nach Mailand. Dort traf Stefano seinen Vater, der mit dem Zug in die italienische Grossstadt gefahren war, und seinen Onkel, der in der Metropole lebt. Ein wundervolles Wiedersehen!
Der Sonntagmorgen startete mit Regen. Doch pünktlich bei Stefanos Ankunft im San Siro, dem imposanten Stadion, liess Petrus Gnade walten, so dass die Reisenden voller Vorfreude auf den Match Inter Mailand gegen Cesena durch die Souvenirshops schlendern und die Atmosphäre geniessen konnten. Das Spiel war von der ersten Sekunde an spannend und obwohl Inter Mailand viele Chancen hatte, führte Cesena auf einmal mit 0:1. Zum Glück „erwachten“ die Milanesi dann und wendeten das Blatt zum Jubel ihres grossen Fans: Resultat 2:1. Freudig berichtete er dieses erfolgreiche Live-Erlebnis seinen Tanten, die ebenfalls in Mailand wohnen und ihn am Abend im Hotel Holiday Inn besuchten.
Der nächste Morgen begann sehr früh, es war der Tag, an dem das grosse Treffen angesagt war. Am Eingang des Trainingsgeländes standen viele Fans, die alle hofften, einen Blick auf die Spieler erhaschen zu können. Was für ein Gefühl für Stefano, als er an ihnen vorbei auf das „heilige Gelände“ fahren durfte. Im Medienraum angekommen, konnten einige Fotos gemacht werden, bevor Stefano den Spielern beim Training zuschauen durfte. Konzentriert beobachtete er jeden einzelnen Schuss, jede Bewegung der Sportler.
Zum Schluss machte er sich für die Autogrammstunde bereit. Die grossen Stars von Inter Mailand standen höchstpersönlich vor ihm. Dass nicht ganz alle dabei waren, trübte seine Stimmung kein bisschen. Er genoss den Kontakt und sammelte so viele Unterschriften und Bilder wie möglich. Vor lauter Aufregung verging die Zeit viel zu schnell. Beim Verlassen des Campus warteten noch immer viele Fans auf ihr Glück. Bei dieser Kulisse kam sich Stefano selber ein wenig wie ein Star vor, stolz auf die gerade erlebten Begegnungen. Kaum war das Tor passiert, setzte der Regen wieder ein. So viel Wetterglück lässt vermuten, dass auch Petrus ein heimlicher Inter Mailand Fan ist.