Obwohl es den ganzen Nachmittag geregnet hat, war die Erfüllung seines Herzenswunsches für Corsin ein wundervolles Erlebnis. Der 20-Jährige, der mit dem Down Syndrom lebt, wünschte sich, einmal einen Match des FC Luzern im Stadion miterleben zu dürfen. Sein Traum wurde am 12. Mai 2012 wahr. Zum Restaurant vor dem Stadion, wo ihn die Begleitung der Stiftung Wunderlampe bereits erwartete, brachte ihn seine Mutter. Der Ausflug begann gleich mit einer süssen Überraschung: Trotz der kalten Temperaturen und dem Regen genoss er ein feines Eis.

Dann folgte der Sicherheitscheck, der Schirm musste draussen gelassen werden. Für Corsin gab es kein Halten mehr – er war richtig überschwänglich. Überall machten die FCL-Löwen Stimmung zum Kampf gegen Lausanne. Corsin hatte keinerlei Berührungsängste und setzte sich mit den anderen Fans professionell in Szene. Er war sich sicher, dass „sein“ Club gewinnen würde.

Auf der Tribüne ging es trotz Dauerregen wild zu und her, die FCL-Fans sprühten vor Energie. Das inspirierte Corsin dazu, dass er in der Pause unbedingt eine kleine Fahne besorgen musste – wenn schon Fan, dann richtig. Voller Leidenschaft motivierte er die Spieler auch in der zweiten Halbzeit. Eingekleidet in Trikot und Schal johlte er während den ganzen 45 Minuten, rief ihnen zu, sang und schwenkte die Fahne. Er wollte ihnen klar machen, dass es auch bei Regen keinen Grund gab, keine Tore zu schiessen. Als hätten die Profispieler das gehört, schossen sie drei Tore zum 3:2-Sieg. Corsins Jubel war grenzenlos und dementsprechend ausgelassen die Stimmung nach dem Spiel. Der Ehrengast machte richtige Freudentänze und wollte das Stadion gar nicht mehr verlassen.

Sogar im Auto ging der Freudentaumel weiter. Er liess die Scheibe runter, streckte die Fahne raus und gab dem Fahrer die Anweisung zu hupen. „Hopp FCL“ rief er während dem ganzen Heimweg. Ein echter FCL-Löwe kennt eben keinen Schmerz oder friert zumindest nicht. Glücklich umarmte er zu Hause seine Mutter. Sie wusste, dass das erfolgreiche Resultat, das sie übers Radio vernommen hatte, die Sonne im Herzen ihres Sohnes noch lange scheinen liess.