Schon lange träumte Sandro, der mit einer kognitiven Beeinträchtigung lebt, von einer Fahrt in einem Heissluftballon. An einem schönen Julitag, als ideales Flugwetter herrschte, war es soweit: Frühmorgens begab sich Sandro mit seiner Familie an den Startplatz in der Nähe von Amriswil. Von Anfang an durfte er bei den Vorbereitungen mithelfen. Er war tief beeindruckt davon, was es alles brauchte, um das spezielle Luftgefährt startklar zu machen: vom Auspacken des Ballons über das Befestigen des Traggurtes am Korb, und dem Anbringen der Propangasflaschen sowie des Höhenmessers bis zum finalen Sicherheitscheck.

Dann hiess es für alle einsteigen und endlich konnte Pilot Kurt Frieden den Brenner zum Start betätigen. Während des Aufstiegs klammerte sich Sandro noch etwas ängstlich an seine Mutter und wagte sich noch nicht bis ganz an den Rand des Korbs. Der Wind trug den Ballon über den Bodensee Richtung Friedrichshafen und bot den Fluggästen einen atemberaubenden Ausblick über das Dreiländereck. Nach eineinhalb Stunden Fahrt war es Zeit, einen geeigneten Ort zur Landung zu suchen, welcher der Ballonprofi Kurt alsbald ausgemacht hatte. Langsam ging es wieder dem Boden zu und es war spannend mitzuverfolgen, wie alles, was vorher aus der Vogelperspektive nur Puppenhausgrösse hatte, wieder die gewohnten Dimensionen einnahm.

Als alle wieder festen Boden unter den Füssen hatten und aus dem Korb ausgestiegen waren, gab es nochmals Arbeit in umgekehrter Richtung. Nachdem Ballon und Utensilien wieder schon zusammengeräumt und verstaut waren, überraschte Kurt Friedens Frau Jris die kleine Gesellschaft mit einem reichhaltigen Apéro. Tief beeindruckt von seinem Erlebnis, trat Sandro mit seiner Familie anschliessend die Heimreise nach Hohentannen auf dem Landweg an.