Selina

fährt mit Blaulicht und Martinshorn mehr…

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Seit ihrer Geburt lebt Selina mit Epilepsie, einer Cerebralparese und einer geistigen Behinderung. Die quirlige 17-Jährige lebt mit ihren Eltern und ihrem 14jährigen Bruder Marc in Rüdlingen. Die Schule besucht sie in Schaffhausen. Einen Wunsch äussert sie selten. Von einem Traum aber sprach sie immer häufiger: Sie wollte einmal in einem Feuerwehr- und einem Polizeiauto mitfahren. Obwohl ihre Mutter zuerst glaubte, das sei nur eine Laune, erkannte sie nach einiger Zeit, dass es Selina ernst war und meldete den Wunsch bei der Stiftung Wunderlampe an.

Der grosse Tag stand am 16. März 2012 vor der Tür: Der Stützpunkt der Feuerwehr und Polizei in Bülach lud zu einem Besuch ein. Vor lauter Vorfreude wachte Selina, die sonst gerne ausschläft, bereits um sechs Uhr auf. Bereits 20 Minuten vor der vereinbarten Zeit schlenderte sie vor dem Stützpunkt hin und her. Dann gingen die Türen auf, Chef Engeler begrüsste die Besucher und führte sie in den Hof.

Als Selina die Feuerwehrautos in der Garage erblickte, waren alle Theorie und Erklärungen überflüssig. Sie wollte nur noch eins: ausfahren! Mithilfe von Raffael, „ihrem“ Feuerwehrmann erklomm sie die hohen Tritte zum Beifahrersitz in der Führerkabine. Die Fahrt in diesem grossen Gefährt imponierte ihr sehr und als das Martinshorn erklang, leuchteten ihre Augen mehr als das blinkende Blaulicht. Wäre es nach ihr gegangen, hätte die Fahrt nicht enden sollen.

Für die Pause mit Eistee und Gipfeli fand sie kaum Zeit, lieber wollte sie gleich ins Polizeiauto einsteigen, neben Polizist René. Diese Tour führte sie über den Eschenmoser nach Embrach und zurück via Winkel. Höchstpersönlich durfte Selina den Knopf fürs Martinshorn drücken, was ihr jedoch vor lauter Aufregung nicht auf Anhieb gelang. Zurück im Hof drückte sie dann gleich nochmals, damit alle von ihrer Rückkehr wussten.

Überglücklich bedankte sich Selina am Schluss bei allen und wollte nur noch eins: zurück in die Schule und allen Freunden von ihrem Erlebnis erzählen…

Vielen Dank an Herrn Engeler, Raffael und René für ihr herzliches Engagement. Selina wird sich noch lange daran erinnern.

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