Yannick

fährt Dampflok mehr…

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Yannick und die nostalgische Fahrt im Dampfzug

Wenn der Dampf zischt und die Kolben stampfen, blüht Yannicks Herz auf. Der 13-Jährige aus Einsiedeln ist ein grosser Fan von Dampfeisenbahnen. Lange träumte er von einer Fahrt in einer Dampflokomotive. Am Pfingstsonntag durfte ihm die Stiftung Wunderlampe diesen Herzenswunsch mit einer Fahrt von Triengen nach Sursee erfüllen. Das Erlebnis bescherte dem mit cerebralen Bewegungsstörungen lebenden Jungen unvergessliche Glücksmomente.

„Tschipfu, tschipfu, en Isebahn chunnt, Chinde gönd uf d’Site…“ Für Yannick hat dieses Lied eine spezielle Bedeutung. Wie viele Knaben ist er fasziniert von Eisenbahnen. Aber eben nicht von den Intercity- und Schnellzügen, die heute alle Länder durchqueren, sondern von den dampfbetriebe-nen. Den Pfingstsonntag 2011 wird er deshalb nicht mehr vergessen: Als Co-Lokomotivführer durf-te er im Führerstand einer Dampfeisenbahn von Triengen nach Sursee und zurück reisen. Das war nicht nur für Yannick, sondern für seine ganze Familie, seine Freunde und Bekannten, die er dazu einladen durfte, ein einmaliges Erlebnis.

Das Aufheizen der Dampflokomotive namens „Tigerli“ hatte bereits Stunden vor Yannicks Eintref-fen begonnen. Yannick kam gerade rechtzeitig zum Anhängen der Nostalgiewagen und wurde von Lokomotivführer Dänu Führer herzlich begrüsst. Begleitet von seiner Mutter betrachtete Yannick das imposante Gefährt von innen. Dort heizte Othmar Wirz gerade noch einmal tüchtig ein, der Dampf zischte, die Kolben stampften. Da Yannick mit cerebralen Bewegungsstörungen lebt, kom-muniziert er mehrheitlich nonverbal – mit Mimik und Gestik. Auf diese Weise zeigte der junge Eh-rengast, dass er die Fahrt ungeduldig erwartete und strahlte übers ganze Gesicht, als es soweit war.

Die Sursee-Triengen-Bahn ist seit 23. November 1912 in Betrieb. Wie zu früheren Zeiten herrschte auf der Fahrt am 12. Juni 2011 bei strahlendem Sonnenschein eine festliche Atmosphäre. Alle Fahrgäste genossen die Nostalgiefahrt durchs idyllische Surental. In Sursee angekommen, musste die Lokomotive für die Rückfahrt umgehängt werden. Die heulenden Pfiffe von „Tigerli“ liessen Yannicks Augen leuchten.

Unterwegs zurück nach Triengen wurde ein Foto-Halt eingelegt. Yannicks Hände und sein Gesicht waren leicht verrusst. Jeder Blick auf diese Bilder wird Yannick an diese für alle Sinne unvergessli-che Fahrt erinnern, an den Geruch der Kohle, an das Zischen, Stampfen und Pfeiffen, an die Hitze in der Führerkabine, an die hauchdünne Russschicht auf allen Oberflächen. An seinen Herzens-wunsch, der in Erfüllung ging.

 

 

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